Ein bezauberndes Meisterwerk der Gartenkunst
Der Burggarten des Schweriner Schlosses
Neugestaltung des Burggartens
Die heutige Form des Burggartens geht auf die Neugestaltung in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Entwürfen des Hofgärtnermeisters Theodor Klett (1808-1882) zurück. Dieser verarbeitete hier auch Anregungen Gottfried Sempers (1803-1879), Georg Adolf Demmlers (1804-1886) und des damals bedeutendsten deutschen Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné (1789-1866). Der für die Neugestaltung notwendige Platz war während der Schlossumgestaltung durch den Abbruch der teilweise bis ans Seeufer reichenden Wirtschaftsgebäude gewonnen worden. Nachdem bereits der Sempersche Entwurf von 1843 die Anlage seeseitiger Terrassen vorgesehen hatte, wurde diese Idee von F.A. Stüler (1800-1865) erneut aufgegriffen und nach seinen Vorstellungen verwirklicht.
Diese vielfältigen Entwürfe und Einflüsse schufen ein Kunstwerk aus Treppen, Terrassen, Wasserspielen, Gartensälen, Skulpturen und einer begehbaren Grotte, das an die Tradition römischer Villen- und Terrassengärten der italienischen Renaissance anknüpft. Diese ursprüngliche Gestaltungsidee, einen fließenden Übergang zwischen Schlossgebäude, Gartenlandschaft, dem Schweriner See sowie dessen Umgebung zu schaffen, ist nach einer aufwendigen Rekonstruktion der gesamten Burggartenanlage in den Jahren 2001-2008 wieder erlebbar.
Dabei erhebt sich der untere, als Landschaftspark gestaltete Gartenteil nur wenig über dem Wasserspiegel des Schweriner Sees. Die oberen, gebäudenahen Gartenanlagen werden teilweise durch Mauern oder Brüstungen gefasst und weisen eine ornamentale gärtnerische Gestaltung auf. Bemerkenswert ist die architektonische Gewandtheit, mit der Höhenunterschiede von bis zu 12 Metern überwunden wurden.