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19.09.2023, 11:58 Uhr

Razzien gegen Neonazis in MV: Drei Verdächtige

In Mecklenburg-Vorpommern sind laut Schweriner Innenministerium drei mutmaßliche Mitglieder von den Razzien gegen den rechtsextremistischen Verein «Hammerskins Deutschland» sowie seiner regionalen Ableger und der Teilorganisation «Crew 38» betroffen. In Jamel bei Wismar, Anklam und auf Usedom würden fünf Wohn- und Geschäftsräume durchsucht, wie am Dienstagvormittag eine Ministeriumssprecherin sagte. In Jamel waren demnach die Wohn- und Geschäftsräume des bundesweit bekannten Rechtsextremisten Sven Krüger betroffen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den rechtsextremistischen Verein «Hammerskins Deutschland» sowie seine regionalen Ableger und die Teilorganisation «Crew 38» verboten. Wie das Ministerium am Dienstag mitteilte, durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei am frühen Morgen Wohnungen von 28 mutmaßlichen Mitgliedern des Vereins in zehn Bundesländern: Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland.

Bei den Durchsuchungen geht es nach Angaben des Schweriner Innenministeriums darum, etwaige Gegenstände zu beschlagnahmen, die von den Verboten betroffen sind, weil sie etwa entsprechende Symbole tragen. Auch Tonträger wie Musik-CDs seien beschlagnahmt worden.

«Hammerskins Deutschland» richte sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung, gegen den Gedanken der Völkerverständigung, hieß es zur Begründung des Verbots. Zudem liefen Zweck und Tätigkeit der Vereinigung den Strafgesetzen zuwider. Bei Konzertveranstaltungen der Gruppe würden auch Nicht-Mitglieder mit rechtsextremistischem Gedankengut ideologisiert. Bei den Vorbereitungen für das Verbot haben Bund und Länder nach Angaben des Ministeriums mehr als ein Jahr lang zusammengearbeitet. Auch mit US-Partnerbehörden sei kooperiert wurden.

Die Neonazi-Gruppe ist ein Ableger einer Gruppierung aus den USA und existiert in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre. Zu den rechtsextremistischen Vereinigungen, die in den vergangenen Jahren verboten wurden, zählen «Combat 18» und «Nordadler». Laut Ministerium ist es das 20. Verbot einer rechtsextremistischen Vereinigung durch das Bundesinnenministerium.