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19.09.2023, 12:56 Uhr

Bei Razzien gegen Neonazis in MV auch Waffen gefunden

Bei Razzien gegen den rechtsextremistischen Verein «Hammerskins Deutschland» sind nach Angaben des Schweriner Innenministeriums in Mecklenburg-Vorpommern auch Waffen gefunden worden. Wie das Ministerium am Dienstag mitteilte, musste der Munitionsbergungsdienst zum Einsatz kommen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte «Hammerskins Deutschland» sowie die regionalen Ableger des rechtsextremen Vereins und die Teilorganisation «Crew 38» zuvor verboten. Wie das Ministerium am Dienstag mitteilte, durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei danach am frühen Morgen Objekte in zehn Bundesländern.

In Mecklenburg-Vorpommern waren nach Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) seit dem Morgen 135 Kräfte im Einsatz, darunter auch Spezialeinsatzkräfte. Durchsucht wurden laut Ministerium insgesamt fünf Objekte in Jamel bei Wismar, auf der Insel Usedom sowie in Anklam. Im Fokus stehe auch einer der führenden Köpfe der rechtsextremen Szene in Mecklenburg-Vorpommern, hieß es.

Zuvor hatte das Ministerium bestätigt, dass in Jamel auch die Wohn- und Geschäftsräume des bundesweit bekannten Rechtsextremisten Sven Krüger durchsucht wurden. Den Angaben zufolge richten sich die Aktionen in MV gegen drei mutmaßliche Mitglieder. Es sei eine Vielzahl szenetypischer Devotionalien beschlagnahmt worden.

Nach Aussage Pegels werden zudem 13 sogenannte Gefährderansprachen durchgeführt. «Dabei nehmen Beamtinnen und Beamte Kontakt mit Unterstützern dieser rechtsextremen Szene auf.» Mit dem Verbot von «Hammerskins Deutschland» sind auch Gegenstände mit entsprechenden Symbolen verboten.

Pegel sagte: «Mit diesem bundesweiten Vereinsverbot, das Bundesinnenministerin Nancy Faeser ausgesprochen hat, ist uns ein wichtiger Schlag gegen die rechtsextreme Szene gelungen.»

Die Gruppe bringe ihr menschenfeindliches Gedankengut in Form von kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten unter die Menschen und versuche so, Anhänger für ihre menschenverachtende Ideologie zu gewinnen. «Die heutigen Maßnahmen schwächen die Szene und haben eine starke Signalkraft.»