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21.09.2023, 11:17 Uhr

Privatwirtschaft darf Marinearsenal teilweise mitnutzen

Nach monatelangen Gesprächen ist der Weg für den Bau von Konverterplattformen auf einem Teil der Marinearsenalwerft in Rostock-Warnemünde frei. Verteidigungsminister Boris Pistorius gab am Donnerstag grünes Licht für die privatwirtschaftliche Nutzung der Teilflächen. In Konverterplattformen wird der Strom von Windrädern auf See gebündelt und für den verlustarmen Weitertransport zur Küste in Gleichstrom umgewandelt.

Bis Ende Oktober müssten noch Feinheiten geklärt werden. Da sei aber nichts dabei, was eine verbindliche Vereinbarung aufhalten könne, sagte der SPD-Politiker. Es sei ein guter Tag für die Bundeswehr, die Warnowwerft, die Energiepolitik und Mecklenburg-Vorpommern.

Der Bund hatte die Anlage nach der Insolvenz der MV-Werften im vergangenen Jahr übernommen. Das Arsenal setzt mit seinem knapp 500 Beschäftigten dort planmäßig vier Marineschiffe im Jahr instand. Es werden aber nur rund zwei Drittel der Fläche voll genutzt.

Pistorius betonte, die Entscheidung, den Standort zu übernehmen, sei «goldrichtig» gewesen. Durch die eigene Werft der Marine zeige die Bundeswehr auch, dass sie in der Lage sei, die Wartung der eigenen Systeme selbst zu übernehmen und zu organisieren. Die Warnowwerft habe ein großes Potenzial. «Wir sind noch lange nicht am Ende des Weges, bestenfalls am Anfang», sagte Pistorius.

Hoffnung auf Hunderte Arbeitsplätze

Mit der nun möglichen Ansiedlung privater Unternehmen ist die Hoffnung auf mehrere Hundert Arbeitsplätze verbunden. Neben dem belgischen Stahlbauunternehmen Smulders meldete nach Angaben des Schweriner Wirtschaftsministeriums auch die deutsche Meyer-Gruppe, die in Warnemünde in der Neptun-Werft unter anderem Flusskreuzfahrtschiffe baut, Interesse an der Nutzung dieser Flächen an.

Nach Angaben der Bundesregierung wird erwartet, dass von 2026 bis 2045 allein für den deutschen Markt 33 Konverterplattformen benötigt werden, die jeweils bis zu zwei Milliarden Euro kosten. Bundeswirtschaftsministerium, die Landesregierung und Gewerkschaften hatten sich für die privatwirtschaftliche Teilnutzung starkgemacht.