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17.04.2024, 06:43 Uhr

Tödlicher «Blue Punisher»: Prozess gegen mutmaßlichen Dealer

Der Drogentod einer 13-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern und die Krankenhausaufenthalte weiterer Mädchen nach dem Konsum sogenannter «Blue Punisher»-Ecstasy-Pillen haben in zurückliegenden Sommer für Entsetzen gesorgt.

Nun steht ein 17 Jahre alter mutmaßlicher Drogendealer vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nach früheren Angaben vor, dem Mädchen in drei Fällen Ecstasy-Pillen unerlaubt verkauft zu haben. Wegen des Alters des Angeklagten ist die Verhandlung vor dem Jugendschöffengericht nicht öffentlich. Es wird noch am selben Tag ein Urteil erwartet.

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft war eine Anklage wegen «leichtfertiger Todesverursachung» beziehungsweise wegen fahrlässiger Tötung aus rechtlichen Gründen nicht erfolgt. Eine Gerichtssprecherin sagte, «es reduziert sich darauf, unerlaubt Betäubungsmittel verkauft zu haben». Mit einer Haftstrafe sei nicht zu rechnen.

Die 13-Jährige soll die Droge vorigen Juni in Altentreptow genommen haben. Sie war bewusstlos in eine Klinik gekommen und dort gestorben, laut Gutachten an einer Hirnschwellung, die durch den hoch dosierten Wirkstoff einer «Blue Punisher»-Pille ausgelöst worden ist.

Solche Pillen weisen mitunter eine sehr hohe Wirkstoff-Konzentration auf und kommen in einem bestimmten Aussehen daher, das sich am gleichnamigen amerikanischen Comic-Helden orientiert.

Im vergangenen Sommer mussten zwei weitere 14 und 15 Jahre alte Mädchen an der Mecklenburgischen Seenplatte nach Einnahme solcher Pillen mit Gesundheitsproblemen in Kliniken, überstanden diese aber.

Erst am Wochenende hatte die Polizei am Rande einer privaten Feier in Stralsund sieben «Blue Punisher»-Tabletten sichergestellt. Ein 20-Jähriger habe die blauen Pillen mit Totenkopf-Symbol bei sich gehabt, hieß es von der Polizei. Gegen ihn werde ermittelt. Die Party mit mehr als 100 Gästen, in deren Nähe er sich befand, wurde aufgelöst.