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18.04.2024, 15:18 Uhr

Schienenersatzverkehr verfälscht Verkehrszählung an der B96

Die Ergebnisse der bereits in Teilen durchgeführten Verkehrszählung auf der Bundesstraße 96 könnten laut Jutta Wegner (Bündnis 90/Die Grünen) nicht belastbar sein. «Aktuell ist zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Pendler, die auf diesem Teilstück üblicherweise mit dem Zug zur Arbeit fahren, nutzen momentan eher ihr Privatfahrzeug», erklärte Wegner (Bündnis 90/Die Grünen), mobilitätspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, in einer Pressemitteilung am Donnerstag. Die erhobenen Zahlen seien durch den Schienenersatzverkehr nicht realistisch für das normale Verkehrsaufkommen.

«Einen ungünstigeren Zeitpunkt als während eines längerfristigen Schienenersatzverkehrs kann man eigentlich nicht wählen», sagte Rainer Kirchhefer, Fraktionsvorsitzender der Fraktion Bündnis90/Die Grünen in der Stadtvertretung Neubrandenburg. «Es steht zu vermuten, dass die Straßenbauverwaltung über diesen Umstand gar nicht informiert war.»

Dem widersprach ein Sprecher des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr Mecklenburg-Vorpommern auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es sei zu berücksichtigen, dass die aktuelle Verkehrszählung nur einen Teil der Datenlage darstelle. «Auch wird im weiteren Planungsverlauf eine Fortschreibung der verkehrstechnischen Untersuchung erforderlich, hierzu werden dann weitere Zählungen und Aktualisierungen durchgeführt.»

Weiter sei es wichtig, die jeweils aktuelle Verkehrslast zu berücksichtigen. «Es ist vielmehr so, dass Zählungen nicht während Ferienzeiten und Feiertagen durchgeführt werden sollen, damit diese auch belastbar sind und gegebenenfalls einer gerichtlichen Überprüfung standhalten», so der Sprecher.

Seit Dienstag bis kommenden Montag werden mittels kleinen Kameras und Bluetooth-Geräten Verkehrsteilnehmer auf der B96 gezählt. Die erhobenen Zahlen sollen für die Verkehrsplanung zwischen der Landesgrenze Brandenburg und der Stadt Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern für den geplanten Ausbau der B96 von Nutzen sein. Mit den Geräten sollen «die Mengen und die Fahrbeziehungen im Fahrzeugverkehr» gezählt werden, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Neubrandenburg hieß. Die Kameras sollen dabei so montiert und konfiguriert sein, dass keine Personen und Fahrzeugkennzeichen identifiziert werden können. Die alte B96 gilt wegen ihres Alleencharakters als zu schmal für die wachsenden Verkehrslasten und auch als gefährlich, weil es immer wieder zu Unfällen kommt.