Unternehmensbesuche des Wirtschaftsausschusses in Anklam und Pasewalk
Am 9. Oktober 2024 besuchte der Wirtschaftsausschuss die Cosun Beet Company GmbH & Co. KG in Anklam sowie das Bioökonomiezentrum in Murchin. Diese Unternehmensbesuche boten den Mitgliedern des Ausschusses wertvolle Einblicke in die regionale Wirtschaft und innovative Projekte.
Besuch bei der Cosun Beet Company GmbH & Co. KG
Die Cosun Beet Company, die als Zuckerfabrik seit 1883 in Anklam ansässig ist, empfing den Wirtschaftsausschuss zu einer informativen Betriebsführung. Die Zuckerfabrik hat sich über die Jahre zu einem wichtigen Akteur in der Rübenverarbeitung entwickelt. Seit März 2009 gehört die Anklamer Fabrik zum Konzern Royal Cosun UA, der in den Niederlanden zwei weitere rübenverarbeitende Werke betreibt. Seit dem 2. Juli 2020 firmiert die Anklamer Fabrik unter dem Namen Cosun Beet Company GmbH & Co. KG.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen 200 Mitarbeiter in unbefristeten Anstellungen sowie 30 Kampagnenkräfte. Zudem werden 25 Auszubildende in verschiedenen Berufen ausgebildet, darunter Chemielaboranten, Fachkräfte für Lagerlogistik, Elektroniker:innen für Betriebstechnik, Industriekaufleute und Industriemechaniker:innen.
Während des Besuchs erfuhr der Ausschuss, dass täglich etwa 13.500 Tonnen Rüben verarbeitet werden. Neben der Herstellung von Weißzucker produziert die Fabrik auch Pressschnitzel und andere Futtermittel, Bioethanol, Biomethan und weitere Produkte. Ein zukunftsorientiertes Ziel des Unternehmens ist es, die komplette Zuckerrübe zu verwerten und somit einen nachhaltigen Beitrag zur Ressourcennutzung zu leisten.
Der Wirtschaftsausschuss zeigte sich beeindruckt von den innovativen Ansätzen und der langjährigen Tradition der (umgangssprachlich) „Zuckerbude“ in Anklam. Der Besuch verdeutlichte die Bedeutung der Zuckerfabrik für die regionale Wirtschaft und die Bemühungen um eine nachhaltige Produktion.
Besuch beim Bioökonomiezentrum Murchin
Im Anschluss an die Besichtigung der Zuckerfabrik führte der Weg zum Bioökonomiezentrum in Murchin, das als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft fungiert. Die Micromun GmbH, Betreiber des Zentrums, hat bereits 20 Unternehmen aus ganz Deutschland angesiedelt, die sich auf innovative Lösungen im Bereich der Bioökonomie konzentrieren.
Das Bioökonomiezentrum basiert auf vier Säulen: der Vermietung von u. a. Büros, Lager- und Industrieflächen, analytischen Dienstleistungen wie mikrobiologischer Wasseranalytik und der Analyse von Lebensmitteln, der Forschung und Entwicklung sowie der Beratung in Nachhaltigkeits- und Bioökonomiefragen. Diese Struktur ermöglicht es Unternehmen, sich in einem dynamischen Umfeld zu entwickeln und Synergien zu nutzen.
Während des Besuchs wurden dem Ausschuss zahlreiche spannende Projekte vorgestellt. Dazu gehören unter anderem die Erforschung eines neuen Verfahrens zur Extraktion von Gallensäuren aus Schweinegallen, der Anbau von Nutzhanf als Zwischenfrucht zur Verringerung von Nitrateinträgen und Treibhausgasemissionen aus Ackerböden und der Milchviehhaltung. Auch die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von hochwertigem Bioethanol in pharmazeutischer Qualität sowie die Verarbeitung und Aufbereitung von Bio-Apfeltrester zur Erzeugung alternativer Proteinquellen wurden thematisiert. Sehr interessant war auch das Interessegemeinschaftsprojekt Helix, das innovative Ansätze in der Bioökonomie verfolgt und in Kooperation mit regionalen und nationalen Partnern Ansprechpartner für interdisziplinäre Forschung & Entwicklung, Netzwerkarbeit und Politikberatung für die Bioökonomie, Gesundheit & OneHealth in Mecklenburg-Vorpommern und den angrenzenden Partnerregionen sein möchte.
Der Austausch mit den anwesenden Gästen war äußerst spannend und bereichernd. Die vorgestellten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten können, um nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.
Abschluss bei Birkenstock Injections in Pasewalk
Den Abschluss des Tages bildete eine Werksbesichtigung bei Birkenstock in Pasewalk, wo die Teilnehmenden weitere Einblicke in die regionale Industrie gewinnen konnten.
Die Unternehmensbesuche des Wirtschaftsausschusses in Anklam und Pasewalk verdeutlichen die Innovationskraft und die wirtschaftliche Vielfalt der Region und fördern den Dialog zwischen Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern.