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Wirtschaftsausschuss führt Expertengespräch zur maritimen Zukunft des Landes durch

Der Wirtschaftsausschuss hat in seiner 6. Sitzung am 24. März 2022 ein Expertengespräch zum Thema "Zukunft der maritimen Industrie" in Mecklenburg-Vorpommern geführt. Daran teilgenommen haben der Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik e. V., Dr. Reinhard Lüken, der für den Bereich Maritime Wirtschaft, Politik und Presse Verantwortliche der IG Metall Bezirk Küste, Heiko Messerschmidt, der Leiter des Direktoriums des Instituts für Regenerative EnergieSysteme der Hochschule Stralsund, Prof. Dr. Johannes Gulden, die Clustermanagerin des Kooperationsverbundes RIC MAZA MV e. V., Antje Abert, der Leiter des Geschäftsbereiches Innovation, Umwelt, Verkehr, Maritime Wirtschaft der IHK zu Rostock, Sven Olsen, der 1. Vorsitzende des Vorstandes des Maritimen Cluster Norddeutschland e. V.,  Knut Gerdes, und in Vertretung des Geschäftsführers der MEYER WERFT GmbH & Co.KG der Geschäftsführer der Meyer Neptun Engineering GmbH, Manfred Müller-Fahrenholz. Die Sachverständigen waren sich einig, dass vor allem Nachhaltigkeit, neue Antriebskonzepte und neue Brennstoffe, Digitalisierung, demographischer Wandel und ferngelenkte Schiffe in den nächsten Jahren die maritime Wirtschaft bestimmen würden. Mecklenburg-Vorpommern sei ein geeigneter Standort für den Schiffbau mit alternativen Antrieben, Retrofits und Instandhaltung sowie für die Bereiche Offshore-Windenergie und Meerestechnik bzw. Unterwassertechnologie. Auf den Werftstandorten könnte beispielsweise der Bau von Plattformen, innovativen Errichter- und Serviceschiffen, Marine- und Küstenwachschiffen, Spezialschiffen zur Bergung von Plastik aus den Meeren oder Munitionsaltlasten aus der Ostsee sowie von spezifischen Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien vorangebracht werden. Gute Voraussetzungen hierfür bestünden aufgrund des Fachwissens der vielen innovativen Unternehmen, der Universitäten, Hochschulen sowie der außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Land. Auch der Bau von Kreuzfahrtschiffen sei ein weiteres Zukunftsfeld. Es werde davon ausgegangen, dass sich der Kreuzfahrtmarkt nach der Corona-Pandemie schnell wieder erholen werde. Es bestünden insgesamt große Marktchancen für den Schiffbau, wenn die verzerrte Wettbewerbssituation zu Asien geklärt werde und Auftraggeber gefunden würden. Der Bau von eigenständigen, kleineren zukunftsrelevanten Schiffen könnte ebenfalls im Land erfolgen. Die Fähigkeiten hierfür seien im Land vorhanden. Es fehle bislang aber an den entsprechenden Bestellern. Ein hohes Potenzial für die Region bestehe zudem in der Herstellung von grünem Ammoniak als Energieträger der Zukunft für die emissionsfreie maritime Mobilität. Im Übrigen sei es wichtig, die ehemaligen Beschäftigten der MV Werften hier im Land zu halten und zu qualifizieren, damit sie für neue Investoren zur Verfügung stünden. Denn ohne das Know-how der Beschäftigten seien die Standorte "wertlos". Insgesamt müssten  attraktive Rahmenbedingungen für die maritime Wirtschaft geschaffen werden, damit sich Unternehmen aus diesem Bereich im Land ansiedelten. Insoweit seien auch der Ausbau von Forschung und Entwicklung sowie die Entwicklung von Förderprogrammen wichtig für einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern. 

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