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Wirtschaftsausschuss informiert sich über die Rostocker Wasserstoffinitiative

  • YARA Rostock, Foto: Landkreis Rostock.
  • YARA Rostock, Foto: Landkreis Rostock.
  • ROSTOCK PORT, Foto: Landtag M-V.

Am 29. September 2022 hat der Landkreis Rostock gemeinsam mit der Rostocker Wasserstoffinitiative die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur, Energie, Tourismus und Arbeit des Landtages zu einem Expertengespräch in die Regiopolregion Rostock eingeladen, um über die einzigartigen Standortvorteile der Region für den Auf- und Ausbau einer innovativen, wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu sprechen.

Die Veranstaltung wurde von Romuald Bittl, Dezernent für Bau und Wirtschaft des Landkreises Rostock, eröffnet: „Um die Wasserstoffproduktion im Land Mecklenburg-Vorpommern zu entwickeln, bedarf es Keimzellen. Der Energiebedarf der Wirtschaft wird sich zwangsläufig dort orientieren, wo Energie vorhanden ist. Weitere wichtige Faktoren für die Ansiedlung sind Fachkräfte sowie eine entsprechende Infrastruktur im Bereich Ver- und Entsorgung. Dieses erfordert ein koordiniertes Vorgehen, um die bestehenden Standortvorteile zu nutzen. Das möchten wir gern mit unseren Mitteln unterstützen. Erste Erfolge konnten bereits durch die Unterstützung des Bundes erzielt werden.“ Eines dieser Leuchtturmprojekte der Region stellt die Antriebswende H2erO des regionalen Nahverkehrsunternehmen rebus Regionalbus Rostock GmbH dar. Für die Umstellung der Busflotte auf Wasserstofftechnologien und die damit verbundene Neubeschaffung von 52 Bussen bekommt das Unternehmen eine Zuwendung von 17,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr und zusätzlich vom Landkreis eine jährliche Unterstützung von 1,8 Millionen Euro, erläuterte der Geschäftsführer Thomas Nienkerk. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt dieser Veranstaltung war das zukünftige Innovationszentrum, das auf dem Produktionsstandort des Düngemittelherstellers Yara GmbH & Co. KG in Poppendorf entstehen soll. Das norwegische Unternehmen ist ein industrieller Abnehmer mit jahrzehntelanger Erfahrung und Expertise im Bereich Ammoniak, einem kohlenstofffreien Wasserstoff-Speicher, der unter anderem die Speicherung und den Transport von Wasserstoff vereinfacht. Dr. Donald Höpfner, Prokurist und Sprecher von Yara Rostock, betonte, dass neben der regionalen Produktion vor allem auch die Abnahme vor Ort eine wichtige Rolle spielen muss. Diese Idee soll mit dem Innovationszentrum verwirklicht werden und zeigen, wie das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Forschung und kommunaler Politik zukünftig aussehen kann. Das breitgefächerte Fachwissen sowie die Erfahrungen und die vorhandene Infrastruktur im Bereich Wasserstoff, Ammoniak und Energietechnik soll Raum für Gründungen und Start-Ups bieten und Fachkräfte in die Region locken sowie Absolventinnen und Absolventen der hiesigen Universitäten und Fachhochschulen die Möglichkeiten bieten zu bleiben.
Vom Standort auf dem Werksgelände von Yara Deutschland sowie den Produktionsanlagen des norwegischen Düngemittelherstellers konnten sich die Ausschussmitglieder anschließend auf einem von Dr. Donald Höpfner geleiteten Rundgang selbst einen Eindruck verschaffen.

Wasserstoff und Ammoniak gehören zu den Energieträgern der Zukunft, so der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Martin Schmidt. Sie hätten großes Potenzial, allerdings müsste hierfür noch die erforderliche Infrastruktur geschaffen werden. Insoweit bedürfe es einer massiven Unterstützung seitens des Bundes.

Im Anschluss fuhren die Ausschussmitglieder zur ROSTOCK PORT GmbH und kamen dort mit dem Geschäftsführer Jens Aurel Scharner ins Gespräch. Bis zum Jahr 2026 soll im Rahmen des Projektes „HyTech Hafen Rostock“ eine 100-Megawatt-Elektrolyse für die Erzeugung von grünem Wasserstoff auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerkes im Überseehafen Rostock entstehen. In der geplanten Elektrolyseanlage wird mithilfe von Strom aus Erneuerbaren Energien aus Wasser grüner Wasserstoff hergestellt. Dieser klimaneutrale/CO2-freie Energieträger kann dann in verschiedenen Sektoren wie beispielsweise Industrie, Verkehr und Wärme eingesetzt werden.

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