Generationendialog
Generationengerechtigkeit: Ein Dialog zwischen Jung und Alt im Schweriner Schloss
Was passiert, wenn unterschiedliche Generationen zusammenkommen, um offen über Zukunftsthemen zu sprechen? Am 13. Oktober lud die Enquete-Kommission gemeinsam mit dem Beteiligungsnetzwerk MV und dem Landesseniorenbeirat MV zum „Generationendialog“ ins Niklot-Café im Schweriner Schloss ein. Ziel war es, den Austausch zwischen Jung und Alt zu initiieren und Erkenntnisse der Veranstaltung für die Enquete-Kommission zu nutzen.
In seiner Eröffnung stellte Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel eindrucksvoll dar, wo Zukunftsprobleme legen. Dabei wurde aber auch deutlich, wie unterschiedlich die Schwerpunkte der Generationen sind: Während junge Menschen vor allem die Herausforderungen des Klimawandels im Fokus haben, beschäftigen ältere Menschen insbesondere die Fragen der Rentenfinanzierung. Diese unterschiedlichen Perspektiven prägten die späteren Diskussionsrunden maßgeblich.
Im Anschluss startete der Austausch in sogenannten World-Café-Runden. In einem rotierenden System diskutierten die Teilnehmenden an vier Tischen jeweils eine halbe Stunde lang über die Themen Renten- und Sozialsystem, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Infrastruktur und Staatsschulden sowie die Veränderungsbereitschaft der Gesellschaft. Ziel war es, Herausforderungen zu identifizieren, Visionen zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für die Politik zu formulieren.
Es zeigte sich, dass die älteren Teilnehmenden oft den Ton angaben, was verständlich ist angesichts ihrer Lebenserfahrung und der unmittelbaren Betroffenheit. Widerspruch der jungen Teilnehmenden gab es bei Aussagen über missbrauchte Rentengelder, fehlendes Durchhaltevermögen in der heutigen Generation sowie der Leugnung des demographischen Wandels. Positiv überrascht hat dagegen die Offenheit in Bezug auf den Klimaschutz, wo eine gemeinsame Haltung sichtbar wurde.
Insgesamt war der Generationendialog ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig der Austausch zwischen Jung und Alt ist. In Zeiten zunehmender Entfremdung bietet er eine wertvolle Möglichkeit, Verständnis zu schaffen, Vorurteile abzubauen und gemeinsam nach Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu suchen. Und auch die Enquete-Kommission konnte für ihre Arbeit einiges davon mitnehmen.