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UNESCO-Welterbe: Schwerin in einer Liga mit den Pyramiden und der Chinesischen Mauer

“Angenommen” - mit diesem Votum sorgten die Mitglieder des Welterbe-Komitees bei ihrer Tagung in Neu-Delhi (Indien) für riesigen Jubel im 6000 Kilometer entfernten Schwerin. Im Plenarsaal des Schweriner Schlosses verfolgten am 27. Juli 2024 zahlreiche Schwerinerinnen und Schweriner die Live-Übertragung aus Indien. 

Vor Ort nutzten sie die Chance, das Museum und die Räumlichkeiten des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern als Teil des Welterbes direkt zu besichtigen. Das Schloss ist nicht nur schön, es ist von herausragender kultur-historischer Bedeutung. Gemeinsam mit den in der Stand verteilten Bauten des Residenzensembles zeigt das Schloss, wie ein großherzoglicher Hof im 19. Jahrhundert funktionierte. “Wir sind jetzt auf Augenhöhe mit der Chinesischen Mauer”, betonte Landtagspräsidentin Birgit Hesse die Bedeutung des UNESCO-Welterbetitels und bedankte sich gleichzeitig bei den vielen Menschen in Schwerin, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Das Schweriner Residenzensemble ist die 54. Welterbestätte in Deutschland. Neben dem Schweriner Schloss zähle dazu mehr als 30 Einzelgebäude in der Stadt, die in einer Beziehung zur Residenz, dem Sitz des Großherzogs, stehen. Dazu gehören Kirchen wie Dom, Paulskirche und Schelfkirche, der Bahnhof mit dem Fürstenzimmer, Miliätärbauten wie das Arsenal und die alte Artelleriekaserne, Verwaltungsgebäude und Beamtenwohnhäuser. Kurz: Alles, was für das Funktionieren einer Residenz des 19. Jahrhunderts an Infrastruktur nötig war. 

Großherzog Friedrich Franz II. hatte in der Mitte des 19. Jahrhunderts das in die Jahre gekommene Schweriner Schloss im damals angesagten Baustil des Historismus zu einer repräsentativen Residenz ausbauen lassen. Dieser unterstreicht mit seinen architektonischen Anspielungen auf vergangene Epochen die Tradition des mecklenburgischen Fürstenhauses, das zu den ältesten Dynastien Europas gehört und sich auf den Slawenstamm der Obotriten beruft. Mit dem Platz auf der Welterbeliste gehört das Ensemble jetzt zu den weltweit 1223 Stätten in 168 Ländern, denen von der UNESCO ein außergewöhnlich hoher Wert zugeschrieben wird. Auf der Liste stehen Monumente wie die Pyramiden von Gizeh, die Oper von Sydney, die Akropolis von Athen und Venedig mit seiner Lagune - und nun auch das Schweriner Residenzensemble rund um das Schloss.

Vor 24 Jahren hatte der Verein “Pro Schwerin” den Grundstein für die Idee der Schweriner Welterbebewerbung gelegt. 2014 wurde das Schweriner Residenzensemble auf die deutsche Tentativliste gesetzt. Ein Jahr später hat der “Welterbe-Förderverein” seine Arbeit aufgenommen, um den Bewerbungsprozess zu unterstützen. Mit der Entscheidung für Schwerin hat Mecklenburg-Vorpommern jetzt eine dritte Welterbestätte - nach den Altstädten von Wismar und Stralsund und dem Weltnaturerbe der alten Buchenwälder.

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