„Junge Menschen haben ein sehr gutes Gefühl dafür, wann sie als Lückenfüller dienen, an Scheinbeteiligungen teilnehmen würden und wann tatsächlich Macht abgegeben werde.“ Mit diesem eindringlichen Statement appellierte Herr Prof. Dr. Thomas Markert von der Hochschule Neubrandenburg in der 14. Sitzung der Enquete-Kommission an die Mitglieder, einen ehrlichen Beteiligungsprozess durchzuführen und jede einzelne Antwort auf die Frage „Was wollt Ihr eigentlich?“ wertzuschätzen und ernst zu nehmen.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Beteiligungsprozesses durch IRIS e. V. könne er konstatieren, dass die Kommission mit der neu aufgelegten Website auf einem guten Kurs sei. So könnten junge Menschen direkt und niedrigschwellig ihre Meinungen einbringen und mitteilen, was es denn bedeute „Jung sein in MV“ zu erleben.
Prof. Dr. Thomas Markert gab den Kommissionsmitgliedern allerdings auch Hausaufgaben mit auf den Weg. Webseiten und Online-Umfragen seien zwar ein geeignetes Mittel, junge Menschen zu erreichen, würden aber kein empirisches Bild erzeugen. Daher sei es unerlässlich mit Kindern und Jugendlichen direkt und vor Ort ins Gespräch zu kommen. Erfahrungen hätten gezeigt, dass man so sehr authentische Rückmeldungen junger Menschen erhalte. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Frage, welches Gewicht die Kommission den Rückmeldungen bei den zu formulierenden Handlungsempfehlungen einräumen werde und ob Politik dazu bereit sei, Macht abzugeben.
Die Mitglieder der Enquete-Kommission sind es offenbar. Mit dem Beschluss zur „Sicherstellung der Beteiligung junger Menschen an der Erarbeitung eines Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetzes über #mitmischenMV“ setzten sie ein klares Signal, junge Menschen im Rahmen der Erarbeitung des Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetzes anzuhören und zu beteiligen. Auch hier stellt die Enquete-Kommission die Frage „Was wollt Ihr eigentlich?“ Also einfach mitmischen unter www.mitmischen-mv.de.
Das Video zur Sitzung ist hier zu finden.