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Neue Figuren zieren Schlossdach im Innenhof

Hergestellt hat diese seinerzeit die renommierte, europaweit führende Steingutfabrik Ernst Mach & Sohn in Berlin. Das Material Terrakotta wurde damals sehr gern als gute Alternative zu Marmor und Bronze verwendet, da es billiger, aber vor allem auch haltbarer und wetterbeständiger war.
Der Zahn der Zeit nagte dennoch an den Schönen. Die drei Damen vom Burgseeflügel mussten aus Sicherheitsgründen in den 80er-Jahren heruntergenommen werden. Als 2003 ein ca. 10 kg schweres Stück von einer der beiden verbliebenen Figuren herabstürzte – zum Glück kamen keine Personen zu Schaden – wurden auch diese Skulpturen entfernt.
Das Unglück hatte aber auch sein Gutes – es war der Startschuss für die Sanierung der Innenhof-Fassaden. Richtig in Fahrt kam die dann ab 2009, als zur BUGA kein Außengerüst die Schlossoptik beeinträchtigen sollte.
Der BBL ließ alle fünf Figuren in der Werkstätte Schellbach in Dessau restaurieren. Allerdings werden sie nicht an ihren Original-Dachplatz zurückkehren – dafür sind sie zu wertvoll. Sie sollen einmal im Schlossmuseum präsentiert werden, und zwar im noch zu restaurierenden Weinlaubsaal. Die Dachlandschaft des Schlosses zieren jetzt fünf Repliken, die die Dessauer originalgetreu hergestellt haben. Diese Kopien sind aus einer haltbaren Steinersatzmasse hergestellt, sodass sie Wind und Wetter Stand halten.
Wofür die Figuren stehen, weiß man nur für die drei auf dem Burgseeflügel: ihre Beigaben Ruder, Tempel und Spindel machen sie als Sinnbilder für Schifffahrt, Architektur und Handwerk erkennbar. Solche Hinweise konnten die Experten vom BBL für die beiden "Neuen" trotz intensiven Quellenstudiums nicht herausfinden. Deshalb nennen sie sie schlicht „Dame im Gewand I und Dame im Gewand II“.

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