Erste Arbeitsgruppensitzung der Ostseeparlamentarier in Tallinn - Beate Schlupp und Philipp da Cunha mit an Bord
Die Arbeitsgruppensitzung der BSPC "Sicherung der Cyber- und Informationsresilienz zur Förderung der Demokratie" hat vom 12. bis 14. Oktober in Tallinn stattgefunden. Der ehemalige General der estnischen Armee und aktuelle Abgeordnete des estnischen Parlaments, Meelis Kiili, leitete diese Sitzung. In einem beeindruckenden Vortragsmarathon wurden sechs Sachverständige aus Estland und dem ganzen Ostseeraum intensiv angehört und mit Fragen konfrontiert. Zunächst wurde das NATO-Zentrum für Cyber-Sicherheit (CCDCOE) besichtigt, wo der Direktor einen Überblick über die aktuelle Situation, vor allem mit Blick auf Russland und China gab. Dieses multinationale und interdisziplinäre Kompetenzzentrum möchte den Weg der NATO zur Sicherung der Cyber-Sicherheit verbessern. Die Zusammenarbeit der NATO-Staaten und der Informationsaustausch sollen verbessert werden. Konsequent kommt der stellvertretende Direktor aus einem anderen NATO-Land, aus Deutschland.
Danach standen in der Tallinner Universität und im estnischen Parlament Sachverständige zur Verfügung, die die estnische Situation beleuchteten. So hat ein Sachverständiger einen Blick in die estnische Geschichte geworfen, wo zu Beginn der 90er-Jahre der Abzug der russischen Besatzungskräfte dadurch gekennzeichnet wurde, dass alles mitgenommen wurde. Daraus entstanden ist eine Gesellschaft, die "von Grund auf" alles aufbauen musste - gerade auch in Bezug auf das Internet und die Kybernetik.
Heute versucht Estland mit dem Angebot, in englischer Sprache Studierenden den Weg zu ebnen, hier zu studieren: Von den rund 130 Studienangeboten zur Cyber-Sicherheit in Europa versucht die Tallinner Universität mit der Öffnung der Studien in Richtung Weltraum ein Alleinstellungsmerkmal zu erhalten.
Sodann wurden in weiteren Beratungen Festlegungen für die Arbeit der Gruppe diskutiert und entschieden. Die nächste Arbeitsgruppensitzung wird wahrscheinlich im Frühjahr 2026 in Polen stattfinden. Für den Landtag in der Arbeitsgruppe dabei sind Philipp da Cunha und Beate Schlupp. Dieser Ansatz sichert für den Landtag die weitere Mitarbeit im Themenkomplex. Zum ersten Mal fand die Sitzung jetzt unter Begleitung von Jan Diedrichsen als neuem Generalsekretär statt, der die norddeutsche Tradition fortsetzt, die mit Bodo Bahr begonnen hat, der nunmehr in den Ruhestand gegangen ist.