Delegation des Landtages beim 13. Parlamentsforum Südliche Ostsee in Hamburg: Resolution zur Wissenschafts- und Hochschulkooperation im Ostseeraum verabschiedet
Eine Delegation des Landtages Mecklenburg-Vorpommern unter der Leitung von Landtagsvizepräsidentin Beate Schlupp hat vom 19. bis 21. April 2015 am Parlamentsforum Südliche Ostsee in der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg mitgewirkt. Mitglieder der Delegation waren außerdem die Landtagsvizepräsidentin Silke Gajek sowie die Abgeordneten André Brie, Detlef Müller, Jochen Schulte sowie Andreas Texter.
Insgesamt etwa 100 Teilnehmer haben das Schwerpunkthema Wissenschafts- und Hochschulkooperation in der Südlichen Ostsee bearbeitet.
Wissenschafts- und Hochschulkooperation als inhaltlicher Schwerpunkt
Landtagsvizepräsidentin Beate Schlupp beschreibt die Arbeit des Parlamentsforums Südliche Ostsee mit den Worten: „Es ist wichtig, dass wir mit unseren Partnerregionen gemeinsam an einem Strang ziehen, wenn es um Herausforderungen geht, die alle Regionen in der südlichen Ostsee betreffen. Dafür ist das Parlamentsforum Südliche Ostsee eine hervorragende Plattform. Das Thema des diesjährigen Parlamentsforums, Wissenschafts- und Hochschulkooperation, ist für Mecklenburg-Vorpommern als Wissenschaftsstandort von unmittelbarem Interesse. Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass wir uns hier auch grenzüberschreitend engagieren. Hamburg hat eine vielversprechende Initiative zur grenzüberschreitenden Kooperation im Wissenschaftssektor gestartet, die wir aufmerksam verfolgen sollten.“ Mecklenburg-Vorpommern und die Regionen der südlichen Ostsee stünden vor großen Herausforderungen. Beispielhaft erwähnte sie den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten. In diesen Bereichen bestehe Handlungsbedarf. Die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Themen sei Voraussetzung dafür, dass die Politik aktiv werden könne.
Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern widmet sich bereits im Rahmen der Enquete-Kommission „Älterwerden in Mecklenburg-Vorpommern“ der wissenschaftlichen Aufarbeitung des demografischen Wandels. Durch die Schwerpunktsetzung des Parlamentsforums können hier nun weitere Impulse gesetzt werden. So kann das Engagement des Landtages in den überregionalen Gremien mit der Arbeit der Enquete-Kommission gebündelt werden.
Wichtige Wissenschaftszweige in Mecklenburg-Vorpommern sind unter anderem die Biotechnologie, die Erforschung der erneuerbaren Energien und die Gesundheitswissenschaft. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung von telemedizinischen Produkten.
Einbindung in die Arbeit der Ostseeparlamentarierkonferenz
Auf Grund der diesjährigen Schwerpunktsetzung der Ostseeparlamentarierkonferenz – Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft –, deren amtierende Vorsitzende Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider ist, wird die Arbeit des Parlamentsforums Südliche Ostsee auch in die Jahreskonferenz der Ostseeparlamentarier einfließen.
Das Parlamentsforum Südliche Ostsee wurde von Fachreferenten begleitet, die aus wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht das Thema der Konferenz beleuchteten. Themen waren ferner die Mobilität von Studierenden im Ostseeraum und die Internationalisierung der Hochschulen, Förderinstrumente für den Wissenschaftssektor sowie Bildung und Weiterbildung durch E-Learning. Außerdem ging es um Maßnahmen zur Förderung von innovativen Entwicklungen durch Jugendliche und junge Erwachsene.
Im Rahmen des Parlamentsforums wurde eine Resolution verabschiedet, die Feststellungen und Handlungsempfehlungen an die Entscheidungsträger auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene enthält. Die Delegationsmitglieder waren sich einig, dass die Resolution – wie in den Vorjahren auch – noch vor der parlamentarischen Sommerpause im Rahmen einer Entschließung in das Plenum des Landtages eingebracht werden soll.
Seitens der Delegation des Landtages Mecklenburg-Vorpommern wurde vor allem auch der Besuch bei KZ-Gedenkstätte Neuengamme – gemeinsam mit Abgeordneten aus Polen und Russland – als bewegend und wichtig empfunden im Rahmen der grenzüberschreitenden parlamentarischen Zusammenarbeit.
Insgesamt wurde das Forum als erfolgreiche Fortsetzung der freundschaftlichen Zusammenarbeit im Ostseeraum gewertet. „Für das Gelingen einer solchen Veranstaltung ist es unerlässlich, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg hat sich als hervorragende Gastgeberin präsentiert“, bilanzierte die Delegationsleiterin und Landtagsvizepräsidentin Beate Schlupp.